Welt der Wunder

Nicht glauben, sondern wissen

Blick in einen Eierkarton mit bunten Ostereiern und kleinen Wachteleiern in Grün, Rot und Gelb als Hinleitung zu der Frage, weshalb wir zu Ostern bemalte und gekochte Eier essen.

Foto: Envato / twenty20photos

Ostern: Warum wir Ostereier kochen und anmalen

Bunte Eier sind fester Bestandteil der Ostertradition. Die Ostereier haben im Christentum zudem eine tiefere Bedeutung, aber auch eine praktische Geschichte.
  • An Ostern gedenken Christen dem Tod und der Auferstehung von Jesus.
  • Die Tradition der Ostereier hat sowohl einen religiösen als auch einen praktischen Hintergrund.
  • Früher galten Hühnereier als flüssiges Fleisch und durften während der Fastenzeit nicht gegessen werden.

Wenn im Frühjahr der Osterhase bunte Eier versteckt, gehen Groß und Klein auf die Suche. In den Osternestern liegen dann Eier in allen Variationen: aus Schokolade in bunte Folie gewickelt, aus süßem Gelee oder aus feiner Zuckermasse. Auch das klassische Hühnerei darf nicht fehlen: angemalt in leuchtenden Farben. Dass die Eier rund um das Osterfest so präsent sind, hat einen Grund.

Was Eier mit der Auferstehung von Jesus zu tun haben

Das bunte Osterei hat zugleich einen spirituellen und praktischen Hintergrund. An Ostern feiern Christen auf der ganzen Welt die Auferstehung von Jesus Christus. Laut der Bibel starb Jesus an ein Kreuz genagelt im heutigen Jerusalem.

Die Heilige Schrift der Christen berichtet weiter: Nachdem der Sohn Gottes verstorben war, nahm einer seiner Anhänger den Leichnam entgegen. Josef aus der jüdischen Stadt Arimathäa wickelte den leblosen Körper in ein reines, weißes Grabtuch und brachte ihn zu einer Grabeshöhle. Dort bettete er gemeinsam mit anderen den Körper auf einer Felsbank bevor sie die Höhle mit einem schweren Stein verschlossen. Nach drei Tagen erwachte Jesus von den Toten und verließ die Höhle wieder. Damit endet die Passionsgeschichte und die Osterzeit wird eingeläutet.

Das Osterei symbolisiert für gläubige Christen die Ruhestätte von Jesus. Die harte Eierschale steht für die Felsen, in welche die Grabeshöhle eingeschlagen wurde. Darunter befindet sich Eiweiß, welches das reine Grabestuch symbolisiert. Das Eiweiß umhüllt ebenso wie das Tuch das Besondere: Der Eidotter, aus dem Küken heranwachsen, stellt das Leben dar. Ist das Küken bereit zu schlüpfen, zerbricht es mit dem Schnabel die Eierschale und erblickt das Licht der Welt. Dieser Vorgang erinnert Christen an die Auferstehung von Jesus und das Ei wurde zum Symbol des Osterfestes.

Weshalb Ostereier bunt sind

In der Zeit vor dem Osterfest gedenken Christen dem Leiden und Sterben von Jesus. Die Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Karfreitag war früher fester Bestandteil des Jahres. Während der 46 Tage verzichten Christen damals wie heute auf Fleisch und andere Nahrungsmittel. Darunter fielen früher auch Eier, die als flüssiges Fleisch galten. Frische Eier wurden während der Fastenzeit gekocht, um sie länger haltbar zu machen. Um die Eier zu unterscheiden, färbte man die gekochten Eier ein. Nachdem die Lebensmittel mit Beginn der Osterzeit wieder erlaubt waren, wurden zunächst die bunten Eier gegessen.

Es heißt außerdem, die Eier seien früher vornehmlich rot gefärbt gewesen. Die rote Farbe hätte für das Blut gestanden, dass während der Tage vor Ostern geflossen sei. 

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