Sprache ist pures Leben
Zum Internationalen Tag der Muttersprache, jedes Jahr am 21. Februar, macht die UNESCO genau darauf aufmerksam – und hebt die enorme Bedeutung kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit hervor. Denn von den rund 6.000 Sprachen, die heute weltweit gesprochen werden, sind nach UNESCO-Einschätzung mehr als 2500 vom Verschwinden bedroht.
Warum sterben Sprachen aus?
Neue Medien begünstigen weltweit den Einfluss einzelner Sprachgruppen. Kommunikation und internationaler Austausch werden immer wichtiger in unserer globalisierten Welt. Die tragende Rolle spielen dabei einige wenige Wirtschafts- und Verkehrssprachen, etwa Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch oder Chinesisch.
Weltweit werden sie in Schulen unterrichtet und von vielen Millionen Menschen gesprochen. Andere Sprachen hingegen sind bis heute noch nicht einmal urkundlich erwähnt. Und wenn der letzte Sprecher oder Leser einmal gestorben ist, verschwindet mit großer Wahrscheinlichkeit auch seine Sprache.
UNESCO-Atlas der bedrohten Sprachen
Dass Sprachen gefährdet sind, hat vielfältige Gründe: Krieg, Vertreibung und Stigmatisierung gehören ebenso dazu wie Migration und Vermischung der Sprachen. In vielen Ländern werden immer weniger Bücher und Lehrbücher in lokalen Sprachen und Dialekten gedruckt. Dies bedroht die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen und bewirkt die soziale Isolierung kleinerer Sprachgemeinschaften.
Dabei steht jede Sprachvariante für eine eigene Sicht der Welt. Dies gilt für Ureinwohnersprachen auf Papua-Neuguinea genauso wie für die Weltsprache Englisch. Nach Einschätzung der UNESCO sind 2.500 Sprachen bedroht. Der Atlas der bedrohten Sprachen listet sie nach Name, Bedrohungsgrad und Region auf. Etwa 600 Sprachen sind akut vom Aussterben bedroht, da Kinder sie nicht mehr als ihre Muttersprache erlernen.