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Warum man Psychopath sein sollte, um US-Präsident zu werden

Foto: Imago / Future Image

Warum man Psychopath sein sollte, um US-Präsident zu werden

Eine Forschergruppe um den US-Psychologen Scott Lilienfeld untersuchte alle US-Präsidenten auf psychopathische Merkmale. Auf Platz Eins steht John F. Kennedy – dicht gefolgt von Bill Clinton. Und was ist mit Donald Trump?

Am 22. November 1963 wird John F. Kennedy unsterblich. Das 6,5-Millimeter-Projektil durchschlägt seinen Kopf – und macht den US-Präsidenten zu einem amerikanischen Helden. Die USA trauern um ein Idol, um einen Mann, der jeden um den Finger wickeln konnte, der einnehmend war und absolut furchtlos – also psychopathologische Züge aufwies. 

Gemeinsamer Nenner: Impulsivität und Selbstwertgefühl

Die Forscher untersuchten vorrangig zwei psychopathische Eigenschaften: Impulsivität und übersteigertes Selbstwertgefühl. Diese beiden Eigenschaften sind nach Meinung der Forscher essenziell für einen US-Präsidenten. So setzten sie Impulsivität mit Durchsetzungsvermögen gleich. Und aus dem übersteigerten Selbstwertgefühl wird Furchtlosigkeit. 
„Wer diese Eigenschaften hat, ist ein erfolgreicher Psychopath“, sagt Lilienfeld. Und seine Liste gibt dem Forscher Recht. In den Top-Ten der US-Präsidenten mit den stärksten psychopathischen Merkmalen finden sich die Staatsführer wieder, die den größten Einfluss auf das Land hatten: Ronald Reagan, George W. Bush, die beiden Roosevelts. Am Ende der Liste tauchen Namen auf, die man vielleicht sogar noch nie gehört hat: Calvin Coolidge, James Buchanan, William H. Taft. Das sind die Präsidenten, die kaum einen Einfluss auf die US-Geschichte hatten, deren psychopathische Merkmale nicht stark genug ausgeprägt waren. 

Trump: Narzissmus statt Selbstwertgefühl

Das ist auch der Grund, warum Donald Trump eigentlich nicht zum US-Präsidenten taugt: Er ist nicht psychopathisch genug. Zumindest nicht in den Merkmalen, die für das höchste Amt der USA nötig sind. Er rastet zwar schnell aus, aber das ist nicht die furchtlose Impulsivität eines Kennedys, sondern Zeichen einer miserablen Verhaltenskontrolle. Auch attestieren ihm Psychologen keine starkes Selbstwertgefühl, sondern einen krankhaften Narzissmus. Seine ehemalige Konkurrentin Hillary Clinton hat diese Merkmale deutlich besser ausgeprägt. Sie hat schließlich von ihrem Ehemann gelernt.
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