Sie ist etwa 25 Millimeter groß und damit fast doppelt so groß wie ihre Verwandten Biene und Wespe: die Hornisse. Eine Königin schafft es im Durchschnitt sogar auf 35 Millimeter. Doch nicht allein wegen ihrer Größe jagt sie so manch einem Angst und Schrecken ein. Denn ihr Stich ist aufgrund des dicken Stachels besonders schmerzhaft. Aber macht sie das allein so gefährlich? Nein, sagt etwa der deutsche Naturschutzbund NABU.
Das Gift einer Hornisse ist demnach nicht stärker als das einer Wespe, Bienengift sei sogar 3,6 – mal so stark. Warum der Stich trotzdem so weh tut, liegt zum einen am durchschnittlich 3,5 Millimeter langen Stachel, der immerhin einen Millimeter länger ist als der ihrer kleineren Verwandten. Zum anderen sondert die Hornisse den Stoff Acetylcholin ab, der nicht im Bienen- oder Wespengift, zu finden ist. Diese Substanz wird als brennend empfunden und ruft somit einen stärkeren Schmerz hervor.
Keine große Gefahr
Vorsicht bei Allergie
Ein Hornissenstich wird erst dann gefährlich, wenn der Gestochene zu den zwei bis drei Prozent der Bevölkerung gehört, die Allergiker sind. Die allergische Reaktion beginnt mit Nesselsucht, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle, in manchen Fällen kann sogar Atemnot auftreten. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man dann sofort einen Arzt aufsuchen. Eine schwere Allergie entwickelt sich jedoch erst, wenn man bereits mehrmals gestochen wurde.
Dass man auf eine Hornisse trifft, kommt jedoch recht selten vor, denn aufgrund ihres schlechten Rufs wurde sie oft verfolgt und in vielen Regionen Mitteleuropas ist die Hornisse mittlerweile vom Aussterben bedroht. Sie zählt seit 1987 zu den geschützten Arten – die Tiere dürfen nicht getötet oder ihre Nester zerstört werden. Statt einen Kammerjäger zu rufen, reicht es, das Nest abzusichern – zum Beispiel durch Anbringen von Fliegendraht. Man sollte sich also eher fragen: Wer muss hier vor wem Angst haben?